Die Deckungssumme ist die Höchstsumme, mit der ein Schaden im Rahmen einer Haftpflichtversicherung maximal gedeckt werden kann. Alle Beträge, die darüber hinaus anfallen, muss der Versicherte selbst bezahlen. Dies ist der Grund, warum die Deckungssumme niemals zu gering, sondern eher etwas höher gewählt werden sollte. Im Rahmen der Kfz-Haftpflichtversicherung gibt es eine gesetzliche Mindestdeckung, die jede Versicherungsgesellschaft garantieren muss. Darüber hinaus sind eine erweiterte Deckung und eine unbegrenzte Deckung möglich. Für andere Versicherungen wie zum Beispiel die private Haftpflichtversicherung ist keine gesetzliche Mindestdeckung vorgeschrieben. Hier werden allerdings in regelmäßigen Abständen Empfehlungen der Stiftung Warentest herausgegeben, wie hoch die Deckungssumme sein sollte.
Deckungssumme in der Kfz-Haftpflicht
Eine Kfz Haftpflichtversicherung ist für jede Person, die ein Auto kaufen und mit diesem Auto am öffentlichen Straßenverkehr teilnehmen möchte, ein Muss. Andernfalls wird überhaupt keine Zulassung erteilt. Gerade im Straßenverkehr werden bei Unfällen sehr häufig Personen in Mitleidenschaft gezogen. Die Kosten für die Bergung, die medizinische Behandlung und die Rehabilitation können schnell sehr hoch werden und eine Summe erreichen, die deutlich über einer Million Euro liegt. Aus diesem Grunde hat der Gesetzgeber eindeutige Vorschriften erlassen, wie hoch die Deckungssumme in der Kfz Haftpflichtversicherung mindestens sein muss. Diese Mindestdeckung liegt für Personenschäden bei 7,5 Mio. Euro, für Sachschäden bei 1,12 Mio. Euro und für Vermögensschäden, die nicht in einem unmittelbaren Zusammenhang zu Personen- oder Sachschäden stehen, bei 50.000 Euro. Viele Experten empfehlen jedoch, eine Kfz-Haftpflichtversicherung mit einer erweiterten oder einer unbegrenzten Deckungssumme zu wählen. Wer hier Geld sparen möchte, spart an der falschen Stelle, denn er muss im Notfall alle Kosten selber tragen, die die gesetzliche Mindestdeckung überschreiten. Bei einer erweiterten Deckung werden bis zu 100 Mio. Euro pro Schadensfall erstattet, unabhängig davon, ob es sich um einen Personen-, Sach- oder Vermögensschaden handelt. Einige Versicherungsgesellschaften beschränken die erweiterte Deckung allerdings auf einen Betrag von maximal 50 Mio. Euro. Eine Kfz-Haftpflicht mit einer unbegrenzten Deckung leistet unbegrenzt. Hier spielt es keine Rolle, wie hoch der Schaden tatsächlich ist. Dies ist die umfassendste Absicherung, die überhaupt möglich ist.
Deckungssumme private Haftpflicht
In der Privathaftpflichtversicherung gibt es keine gesetzlich Mindestdeckung. Wie hoch die Deckung im Schadensfall ist, wird in den Versicherungsbedingungen geregelt. Die Stiftung Warentest empfiehlt, keine private Haftpflichtversicherung abzuschließen, deren Deckungssumme unterhalb von 3 Mio. Euro liegt. Besser ist es, eine private Haftpflichtversicherung mit einer Deckungssumme von 5 Mio. Euro oder 10 Mio. Euro zu wählen. Als Faustregel gilt hier, dass die Deckungssumme umso höher sein sollte, je mehr Personen und je mehr Sachen abgesichert werden sollen. Viele Versicherungsgesellschaften bieten unterschiedliche Tarife an, die von einer Basisabsicherung über eine erweiterte Absicherung bis hin zu einer Comfortabsicherung reichen können. Die Beiträge für eine erweiterte Absicherung oder eine Comfortabsicherung sind oftmals nur geringfügig höher als die Beiträge für eine private Haftpflichtversicherung, die lediglich eine Basisabsicherung bietet. Die Leistungen sind jedoch wesentlich höher.
Deckungssumme Vermieterhaftpflicht
Genauso wie bei der privaten Haftpflichtversicherung gibt es auch bei der Vermieter-Haftpflicht und bei der Haus- und Grundeigentümerhaftpflicht keine gesetzlich vorgeschriebene Mindestsumme für die Schadensdeckung. Auch hier gilt jedoch, dass sich jeder Vermieter und jeder Haus- und Grundeigentümer darüber im Klaren sein sollte, dass er mit seinem gesamten Vermögen haftet, wenn einer Person auf seinem Grundstück etwas zustößt. Eine Vermieter-Haftpflicht oder eine Haus- und Grundeigentümerhaftpflicht ist für jeden ein Muss, der gelegentlich oder regelmäßig sein Wohneigentum vermietet. Bereits eine Untervermietung kann eine Vermieter-Haftpflicht erforderlich machen. Über die Deckungssumme informiert die Versicherungsgesellschaft, bei der die Versicherung abgeschlossen werden soll. In diesem Zusammenhang ist es sehr wichtig, sich nicht nur über die Deckungssumme, sondern auch über mögliche Deckungsausschlüsse zu informieren, damit es im Schadensfall kein böses Erwachen gibt.
Deckungssumme und Beitrag
Der monatliche, vierteljährliche oder jährliche Beitrag zu einer Haftpflichtversicherung kann in der Höhe sehr unterschiedlich ausfallen. Hierbei spielen nicht nur die Art und der Umfang der Versicherung, sondern auch der gewählte Tarif, die Versicherungsdauer und die Deckungssumme eine Rolle. Darüber hinaus können durch Selbstbehalte, lange Laufzeiten oder Kombinationen mit anderen Versicherungen zum Teil erhebliche Rabatte auf den regelmäßig zu entrichtenden Beitrag gewährt werden. Wer die Deckungssumme in einer Haftpflichtversicherung erhöhen möchte, kann dies in der Regel problemlos tun, indem er in einen höherwertigen Tarif wechselt.
Fazit
Wägen Sie als Versicherungsnehmer genau ab, bei welchen Versicherungen Sie welche Deckung wählen, um ein gutes Gefühl zu haben. Oft ist es zu kurzsichtig gedacht, an der Deckungssumme sparen zu wollen und der nächsthöhere Tarif bietet bereits für einen geringen Aufpreis ein enormes Plus an Leistung.